Wildtierbrücke aus Schweizer Holz ausgezeichnet

28.05.2025, Mühleberg: Im Beisein von Polit-, Sport- und Branchenprominenz wurde am 28. Mai 2025 die neue hölzerne Wildtierbrücke über die A1 bei Mühleberg mit dem Label Schweizer Holz ausgezeichnet. Valentina Kumpusch, Vize-Direktorin des Bundesamts für Strassen (ASTRA), zeigte sich sichtlich erfreut und nahm die Auszeichnung als Ansporn, künftig vermehrt auf das Bauen mit Holz zu setzen. OL-Legende Simone Niggli-Luder erzählte dabei über ihre eigenen guten Erfahrungen beim Bauen mit Schweizer Holz und erklärte, warum man unbedingt die «Tage des Schweizer Holzes» vom 12./13. September 2025 besuchen soll.

Ernst Wandfluh, Nationalrat und Vizepräsident von Lignum Holzwirtschaft Bern, betonte in seiner Begrüssungsrede die zahlreichen positiven Auswirkungen von Bauten aus Schweizer Holz, die unter anderem zur Erhaltung und Gesundheit der heimischen Wälder beitragen. Besonders für eine Wildtierquerung sei die Wahl von Schweizer Holz als natürlicher Baustoff sinnvoll. Obwohl heute technisch sogar 40-Tonnen-Schwerlastbrücken aus Holz über Autobahnen machbar seien, freue sich die Branche, dass mit dieser dritten Wildtierbrücke der Schweiz (die vierte wird gerade in Koppigen BE gebaut) die Selbstverständlichkeit, bei Tiefbauten automatisch an Beton zu denken, zugunsten des Klimas und des Holzbaus etwas aufgeweicht wurde. Es passt sehr gut zur Strategie der CO₂-Verminderung im Infrastrukturbau, die der Bundesrat nach der Motion von Ständerat und Lignum-Präsident Jakob Stark Ende letzten Jahres verabschiedet hat. Valentina Kumpusch betonte in ihrer Dankesrede: «Wir sehen diese Auszeichnung als Ansporn, den eingeschlagenen Weg weiterzuführen und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.» Mit dem Einsatz von Holz als Bauelement setzt das ASTRA ein starkes Zeichen für Regionalität und Nachhaltigkeit.

Simone Niggli-Luder würde wieder mit Schweizer Holz bauen

Vor knapp zehn Jahren haben OL-Legende Simone Niggli-Luder und ihr Mann in Münsingen ihr Einfamilienhaus aus Schweizer Holz gebaut. Als OL-Läuferin hat sie viel Zeit im Wald verbracht und kennt dadurch die wichtigen Funktionen unserer Wälder. Zusammen mit OL-Weltmeister Joey Hadorn und einem Team aus OL-Nachwuchs dient Niggli-Luder als Botschafterin für die Tage des Schweizer Holzes, die diesen September stattfinden. Sandra Burlet, Direktorin der Lignum Holzwirtschaft Schweiz, hebt die Bedeutung dieses nationalen Events hervor: Über 150 Betriebe zeigen an über 40 Standorten in der ganzen Schweiz, wozu Holz alles fähig ist. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, Mitte September den Wald und die Betriebe der Wertschöpfungskette kennenzulernen (www.tsh25.ch).

Tage des Schweizer Holzes auch an acht Standorten in Bern

Denn nicht alle Menschen haben die Möglichkeit, den Weg des Holzes vom Baum bis zum fertigen Haus zu verfolgen, wie es für Simone Niggli-Luder möglich war. Um zu zeigen, wie aus Holz aus unseren Wäldern ein Holzhaus, ein Möbelstück, eine Brücke oder eine geschnitzte Kuh entsteht, warum Wälder für unser Trinkwasser wichtig sind, warum Schutzwälder bewirtschaftet werden müssen und warum Bauen mit Schweizer Holz gut für unser Klima ist, führt die Branche am 12. und 13. September 2025 die Tage des Schweizer Holzes durch. Im deutschsprachigen Teil des Kantons Bern werden es folgende acht sein: Walperswil, Bern, Emmental, Trub, Brienz, Frutigen, Diemtigtal und St. Stephan (www.tsh.lignumbe.ch).

774 Tonnen gebundenes CO2 verbinden Lebensräume

Aus 1’054 Kubikmeter Schweizer Holz ist die neue Wildtierbrücke über die A1 bei Mühleberg gebaut. 774 Tonnen CO2 sind in dieser Holzkonstruktion für mindestens hundert Jahre gespeichert. Das entspricht ungefähr der Menge, die 153 in der Schweiz lebende Personen in einem Jahr verursachen. In der Schweiz existieren über 300 Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung, die aber oft durch Strassen und Schienen unterbrochen sind. Das hat Folgen für die Fauna, denn Rehe, Hirsche, Füchse, Hasen, aber auch Amphibien und Fledermäuse müssen sich für Nahrung und zur Fortpflanzung bewegen können. Zum Schutz der Biodiversität werden daher unterbrochene Korridore saniert; wie etwa hier in Mühleberg, wo die Lebensräume Jura und Alpen verbunden werden. Zu einem Stück zusammengebaut überspannt der Bogen ohne Mittelstütze die ganze Autobahn. Mit einer Länge von 53 und einer Breite von 40 Metern verfügt das Bauwerk über eine enorme Spannweite. Dabei galt es auch, Brandschutzbedingungen einzuhalten und mit konstruktivem Witterungsschutz zu gewährleisten, dass die Brücke nicht verwittert. Heinz Beer von Beer Holzbau AG zeigt in seiner Rede die zahlreichen Vorzüge vom Bauen mit Holz auf und hält fest, dass Schweizer Holz heute auch preislich konkurrenzfähig ist. Die Brücke war nicht explizit in Schweizer Holz ausgeschrieben, dennoch wurde sie mit Schweizer Holz gebaut. Das ist ein starkes Zeichen für die Leistungsfähigkeit unserer regionalen Wertschöpfungskette Wald-Holz.

01_Wildtierbrücke in Mühleberg

02_Labelübergaben an ASTRA

03_Labelübergabe an ASTRA mit OL-Team

04_Simone Niggli Luder für Schweizer Holz

05_Labelübergabe Wildtierquerung Mühleberg

06_Key Visual Tage des Schweizer Holzes 2025

Fotokredit: Lignum BE

Publikationsdatum

29.05.25 | News

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