Status-Update der Branche

Der Wald – unser Alleskönner – ist ein wichtiger Begleiter während den einschränkenden Massnahmen durch die Corona-Pandemie. Viele Menschen haben die Waldwege, die frische Waldluft zum Auftanken und als Auszeit genutzt. Die Auswirkungen der Coronakrise gingen am Wald aber nicht spurlos vorbei.

Nach dem rekordhohen Käferbefall bei der Fichte im 2019 ist im Kanton Bern im letzten Jahr rund 30% weniger Käferholz angefallen. Jedoch verblieb der Befall auf hohem Niveau. Der Lockdown im Frühling und die ungewisse Situation rund um das Coronavirus führten zu einer stark eingeschränkten Übernahme an Käferholz und es kam zu weiteren Preissenkungen. Obwohl die Nachfrage nach regionalem Holz steigt, ist im Wald wenig davon spürbar. Mit dem aktuell tiefen Preisniveau ist die Waldbewirtschaftung langfristig in Frage gestellt. Die vielseitigen und für uns lebensnotwendigen Waldleistungen (Schutz vor Lawinen, Wind und Murgängen, Sauerstoffproduktion, CO2-Speicherung, etc.) werden für die Öffentlichkeit teurer, da die anfallenden Kosten nicht mehr im bisherigen Ausmass über die Holzerlöse mitfinanziert werden können.

Die Versorgungslage der Berner Sägereien ist gut. Frischholz wird aber dennoch gesucht und ist gefragt. Auch die Auftragslage war und ist erfreulich. Im letzten Jahr hat die Tatsache geholfen, dass die Baustellen nicht geschlossen worden sind und die Betriebe, wenn auch mit gewissen Einschränkungen, produzieren konnten. Die Nachfrage nach Schweizer Holz ist hilft, Arbeitsplätze und die Wertschöpfungskette in der Schweiz zu erhalten.

Der Holzbau profitiert nach wie vor vom allgemeinen Trend zum Bauen mit Holz. Seit Jahren wird eine markante Steigerung von Holzbauwerken festgestellt. Sogar Hochhäuser werden heute in Holz gebaut. Die Holzbauverbände melden eine gute Auftragslage, wobei mit höheren Kosten und dadurch niedrigeren Erlösen gerechnet werden muss. Vorteilhaft für den Holzbau wird das neue Beschaffungsrecht (BöB) sein, welches anfangs dieses Jahres in Kraft getreten ist. Neu muss bei öffentlichen Ausschreibungen nicht mehr zwingend das billigste Angebot berücksichtigt werden, sondern das «vorteilhafteste» in Bezug auf wirtschaftliche, ökologische und soziale Faktoren, wovon das Bauen mit Schweizer Holz profitieren wird.

Sowohl die Holzbauer als auch die Schreiner spüren einen deutlichen Trend hin zu Regionalität und Nachhaltigkeit. Insbesondere die Privatkunden sind diesbezüglich sensibilisierter, was zu einem gewissen Teil auch der Corona-Situation zu verdanken ist. Da ebenfalls die Schreiner trotz den Einschränkungen arbeiten konnten, haben auch sie keine grösseren Einbussen zu verzeichnen und sind zuversichtlich ins neue Jahr gestartet. Einzig Betriebe, die stark über Ausstellungen akquirieren, haben eine Reduktion der Nachfrage gespürt.

Zum Schluss zieht auch die Holzenergie eine positive Zwischenbilanz. Der Anteil an Holzheizungen (Wärmeverbünde, private Holz- und Pelletheizungen, etc.) nimmt kontinuierlich zu. Die Lager in den Berner Betrieben und Anlagen sind gut bestückt d.h. die Energieholzversorgung ist gewährleistet. Dank der Steigerung von Holzheizungen kann der Absatz der sonst nicht gefragten Schwachholzsortimente gehalten werden.

Fazit: Die Holzbranche ist von der Corona-Krise nur schwach beeinflusst worden. Sie hat die Situationen bisher gut gemeistert. Trotz erschwerten Bedingungen konnte zu jeder Zeit mit Auflagen weitergearbeitet werden. Die Branche ist zuversichtlich ins 2021 gestartet und sieht dem Trend zum Bauen mit Schweizer Holz positiv entgegen. Leider wirkt sich das beim Wald wirtschaftlich noch nicht aus. Dort verharren die Erträge noch auf tiefem Niveau. Es ist zentral, dass Bauherren nach Schweizer Holz verlangen. Nur so kann der Ertrag aus dem Rundholzverkauf gesteigert werden. Aber auch die Branche ist gefordert. Kapazitätsengpässe entlang der Verarbeitungskette müssen eliminiert werden, um der steigenden Nachfrage nach regionalem Holz gerecht zu werden. Rohstoff ist genügend vorhanden, der Wald produziert nach wie vor sehr viel mehr Holz, als genutzt wird – und nur ein genutzter Wald kann seine Funktionen optimal erfüllen.

Die Verwendung von Schweizer Holz fördert die nachhaltige und ökologische Bewirtschaftung unserer Wälder. Darum:

1. Planen Sie mit Holz aus dem Schweizer Wald
2. Nutzen Sie Produkte aus Schweizer Holz
3. Lassen Sie in der Region produzieren

Medienmitteilung 16. Februar 2021

Publikationsdatum

16.02.21 | News

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