Letzte Woche fand der traditionelle Berner Holztag statt – ein wichtiger Treffpunkt für die Akteure der Wald- und Holzbranche. Im Zentrum stand unter anderem der Berner Wald und sein Ansehen in der Gesellschaft. Über 80 Prozent der Bernerinnen und Berner sind gemäss einer Studie mit der Pflege und Bewirtschaftung des Berner Waldes zufrieden. Und das muss auch so bleiben, dafür engagieren sich tagtäglich Menschen mit Herzblut.
Rund 80 Personen aus der Wald- und Holzbranche, aus Politik und Verwaltung haben am Berner Holztag 2025 in Steffisburg teilgenommen. Der Anlass begann mit einer Begrüssung durch Jürg Rothenbühler, Präsident von Lignum BE, gefolgt von einer Moderation durch Anja Leser. Reto Jakob, Gemeindepräsident von Steffisburg, richtete ein Grusswort an die Teilnehmenden.
Im Fokus standen verschiedene Themen rund um den Wald und die Holznutzung:
- Sonja Stalder, Bereichsleiterin Wissensmanagement Amt für Wald und Naturgefahren Kanton Bern, präsentierte die Ergebnisse der WaMos Umfrage 2022 und gab Einblicke in die Sicht der Berner Bevölkerung auf den Wald.
- Marion van der Meer, Jolanda Brunner und Anja Leser stellten Aktivitäten zur Stärkung des Verständnisses für Holzschläge vor, darunter Erfahrungen des AWN, die Imagekampagne von Lignum BE und Aktivitäten der BWB.
Tobias Kluge, bekannt als “Mr. AI” von Nexplore AG, beleuchtete die praktischen Anwendungen von Künstlicher Intelligenz für KMUs. Pius Renggli von holzprojekt AG sprach über das Bauen mit regionalem Holz, dessen Hürden und Lösungsansätze. Die Geschäftsführerin von Lignum BE, Jolanda Brunner, informierte über die geplante Sonderschau “Wald und Holz” an der OHA 2026.
An den anschliessenden Stammtischgesprächen konnten die Teilnehmenden in kleineren Gruppen spezifische Themen vertiefen, darunter die Nutzung von regionalem Holz, innovative Holzwolleprodukte und Schweizer Holzkohle.
Der Tag wurde mit einem Wrap-Up und einer Reflexion durch Anja Leser und die Stammtischmoderatoren abgeschlossen. Thomas Lüthi gab aktuelle Informationen zum Programm der Lignum BE mit dem Schwerpunkt der nationalen Tage des Schweizer Holzes am 12. und 13. September 2025. Im Kanton Bern sind sieben Publikumsanlässe geplant. Zum Abschluss bedankte sich Jürg Rothenbühler bei allen Mitwirkenden und Teilnehmenden.
Kritik an Holznutzung und die Antwort der Branche
Eine kleine, aber laute Gruppe macht mit Pressemitteilungen kritisch auf die Holznutzung aufmerksam. Die Branche schätzt es sehr, wenn sich Menschen für das Wohlergehen des Waldes und seiner Erzeugnisse einsetzen. Die von Sonja Stalder präsentierte WaMos (Waldmonitoring soziokulturell) Studie zeigte aber, dass die Holznutzung in der Berner Bevölkerung breit akzeptiert ist. Der Schutz der Waldes ist bereits durch Gesetze und Verordnungen sichergestellt. Die sorgfältige Arbeit der Forstarbeiter wird durch den Kanton kontrolliert. Für die Sicherstellung der vielfältigen Waldleistungen wie Schutz, Klima und Erholung, ist die Pflege, Nutzung und Unterhaltung der Wälder zentral. Der Einsatz von regionalem Holz leistet einen wichtigen Beitrag für nachhaltiges Wirtschaften.
Künstliche Intelligenz in der Holzbranche
Aktuell war das Referat zur Künstlichen Intelligenz (KI). Tobias Kluge zeigte eindrucksvoll auf, wie KI-Tools wie ChatGPT zielgerichtet eingesetzt werden können. Die Teilnehmenden erhielten wertvolle Impulse, wie diese Technologie die Holz- und Waldwirtschaft mitgestalten könnte. Heute können insbesondere administrative Abläufe vereinfacht werden, wie zum Beispiel die Erstellung von Offerten. In Zukunft wird die Branche aber auch Lösungen für technische Prozesse implementieren.
Fachlicher Austausch und Networking
Auch der fachliche Austausch kam nicht zu kurz: In spannenden Referaten zu Themen wie der Beschaffung von regionalem Holz und der Nutzung von innovativen Holzwolleprodukten konnten die Teilnehmenden ihr Wissen vertiefen. Besonders wertvoll waren die interaktiven Gruppendiskussionen, die nicht nur Raum für fachliche Fragen boten, sondern auch das Knüpfen neuer Kontakte ermöglichten.
Ein Abend im Zeichen der Gemeinschaft
Nach einem Apéro und einem gemeinsamen Abendessen erzählte Maria-Theresia Zwyssig in ihrem Impulsreferat von ihrer Heimatland Tour, dem ausloten persönlicher Grenzen und ihrem Bezug zu Wald und Holz. In entspannter Atmosphäre wurde angeregt diskutiert – ein gelungener Abschluss eines erfolgreichen Anlasses.














